
- Datum
- 03.11.2016
- Ort
- Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude
Werkvortrag. Markus Vater (Vertretungsprofessor)
Markus Vater hat an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe eine Vertretungsprofessur übernommen. Er leitet zwei Semester lang die Klasse von Professorin Silvia Bächli. Am Donnerstag, 3. November, um 19 Uhr hält der Künstler im Vortragssaal der Kunstakademie einen Werkvortrag.
Johannes Stahl schrieb über den Künstler: “Was Markus Vater an Kunst zeigt, trägt häufig eine Mischung aus Verbindlichkeit und Rebellion in sich. Bildnerische und textliche Notate des Gesehenen, Gespürten oder Geträumten verdichten sich tagebuchartig zu einem sehr eigenen Kosmos. Dabei tauchen tiefe Abgründe auf, die gedanklich oder moralisch Unmögliches in Form bringen, aber auch fast kindliche und sentimentale Elemente. Weder vor verträumten Albernheiten, noch vor einer scharfen Weiterführung zeitgenössischer Grausamkeiten macht Vaters Bewußtseinsstrom halt. Und ständig- auch das weist ihn als Philosophen aus - fragt er. "Why isn't the penis round", "Wer hat New York einen Mittelscheitel gekaemmt?", "Is it a coincidence that the colour you see when you close Your eyes and look into the sun is the same orange than the clothes of a buddhist monk." Gott kommt immer wieder vor, aber auch Heidegger und andere faces of evil. Handschrift ist ein wichtiges Element der Bilder und Texte. Vater setzt sie unspektakulär ein, eine keineswegs überindividuelle Schulschreibschrift. Seine malerische Geste ist sicher und geradlinig, ohne auf Genialität oder Virtuosität zu spekulieren. Das Wichtigste ist, dass sie authentisch bleibt, mit den notierten Eindrücken konform geht und diese durch ihre Normalheit geradewegs unterstreicht. Dabei geht Vater sehr ökonomisch mit seinen Gesten um. Gerade in diesem sehr subjektiv geprägten Bereich muss formal alles stimmen.”