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Datum
17.12.2019
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Werkvortrag. Sholeh Mohammadi

Die iranische Künstlerin Sholeh Mohammadi ist aktuell in Karlsruhe zu Gast. In einem Vortrag an der Kunstakademie Karlsruhe berichtet sie über ihr Leben und ihre Arbeit in ihrer Heimat.

Obwohl im Westen Irans geboren und aufgewachsen, einer Region in der die Berge in den Himmel ragen und die Fantasien in den Horizont fliegen dürfen, sind meine frühen Erinnerungen von den militärischen Blockaden und Einschränkungen geprägt, denen wir während des Krieges so nahe an der irakischen Grenze ausgesetzt waren. Dieser Zweispalt, die inneren Konflikte und die damit aufkommenden Lebensfragen bilden in meinen Leben den Grund, mich der Kunst und ihren Ausdrucksweisen zuzuwenden.

Selbst meine mathematisch wissenschaftlich ausgerichtete College-Zeit verwandelte sich in einen großen Durst nach Kunst und Kunstschaffen und führte mich letztendlich zu meinem Studium an der „University of Teheran, School of Arts in Theater“. Während meines Studiums, als ich mich schon im Aufbau meiner Karriere als Schauspielerin wiederfand, und trotz zahlreicher Auszeichnungen und Ermutigungen, diesen Weg zu gehen, spürte ich immer einen Leerraum tief in meinem Innern. Die dramatische Literatur, das experimentelle Theater, performatives Arbeiten und Kurzfilme schienen die Plattform zu sein, auf der ich diesen Hohlraum füllen konnte. Diese Ausdrucksformen passen auch theoretisch und ästhetisch besser zu meiner Suche nach Tiefe in der künstlerischen Arbeit. Zwischen den folkloristischen Kunstformen, die Massen in unserer Gesellschaft verbinden und meiner Arbeit, die sich im Theater oder im performativen Raum an eine kleine Gruppe richtet, existiert eine Kluft. Mein Suchen und Streben in der Kunst gilt dem Brückenschlag und der Verbindung. Ich betrete öffentlichen Raum! (Sholeh Mohammadi)