
- Datum
- 06.11.2019
- Ort
- Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude
Sabeth Buchmann
Riemschneider Lectures
RIEMSCHNEIDER LECTURES ist eine Veranstaltungsreihe an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, die - gefördert von der Riemschneider-Stiftung Karlsruhe - aktuelle theoretische und wissenschaftliche Positionen in den Fokus rückt. Nach Jean-Luc Nancy, Gottfried Boehm ist am Mittwoch, 6. November, um 19 Uhr die Kunsthistorikerin und -kritikern Sabeth Buchmann (Berlin/Wien) zu Gast.
Sabeth Buchmanns Vortrag zielt auf die Konjunktur, die Praktiken der Probe und Improvisation vor allem in Doku-Fiktionen zukommt: Zu denken ist hier etwa an Künstler*innen wie Keren Cytter, Harun Farocki, Omer Fast, Georgia Sagri, Maya Schweizer oder Clemens v. Wedemayer, deren zwischen bildenden, performativen und kinematischen Künsten situierten Werke Vorgänge und Verfahren des (Er-)Arbeitens, Machens und Herstellens zur Darstellung bringen.
Im Vortrag KUNST AUF PROBEwerden ausgewählte Beispiele in Bezug auf die Frage erörtert, ob und wieweit das (scheinbar) Suchende, Unfertige, Nichtperfekte, Scheiternde als Ausdruck, Kritik oder Überwindung gängiger Professionalisierung und Arbeitsteilung zu deuten ist: Dies schließt Überlegungen zum Status von Werkentwürfen ein, die als Übungs- und Testfeld für erst noch zu (er-) findende ästhetische Formen angesichts sich wandelnder Qualitätsbegriffe, Markt- und Institutionspolitiken in Erscheinung treten.
Sabeth Buchmanns Vortrag wird in der Schriftenreihe der Riemschneider Lectures erscheinen.
SABETH BUCHMANN(Berlin/Wien) ist Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin, sowie Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie ist Mitherausgeberin der Buchreihe zu Kunstkritik und politischer Theorie PoLYpeN bei b_books/Berlin und Beiratsmitglied der Zeitschrift Texte zur Kunst.Publikationen (Auswahl): Putting Rehearsals to the Test. Practices of Rehearsal in Fine Arts, Film. Theater, Theory, and Politics (Hg. mit I. Lafer u. C. Ruhm, Berlin/ Wien 2016); Textile Theorien der Moderne. Alois Riegl in der Kunstkritik (Hg. mit R. Frank, Berlin 2015), Hélio Oiticica & Neville D’Almeida, Experiments in Cosmococa (mit Max Jorge Hinderer, London 2013); Film Avantgarde Biopolitik (Hg. mit H. Draxler und St. Geene, Berlin/ Wien 2009); Denken gegen das Denken. Produktion, Technologie, Subjektivität bei Sol LeWitt, Yvonne Rainer und Hélio Oiticica (Berlin 2007), Art After Conceptual Art (Hg. mit A. Alberro, Boston/ Mass./ Köln 2006).
Am Folgetag, am Donnerstag, 7. November, findet ein Workshop für Studierende mit Sabeth Buchmann statt.
Die Riemschneider-Stiftung, die von Ingrid Riemschneider, der 2010 verstorbenen Witwe des kunstinteressierten Karlsruher Radiologen Harm-Helmut Riemschneider, 2006 eingerichtet wurde, lässt ihre Erträge u.a. der Kunst und der Förderung Kunstschaffender auch im Bereich Bildender Kunst zukommen. Die Kunstakademie Karlsruhe kommt dankenswerterweise in den Genuss der großzügigen Unterstützungen.