
- Datum
- 20.01.2015
- Ort
- Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude
Prof. Dr. Marie Luise Angerer, Köln
Reihe "Ästhetik des Performativen": „Bewegte Körper. Von der Repräsentationskritik zur (neuen) Materialität der Körper“
Die Professorin für Medien-und Kulturwissenschaften an der Kunsthochschule für Medien Köln leistet mit ihrem Vortrag „Bewegte Körper. Von der Repräsentationskritik zur (neuen) Materialität der Körper“ einen weiteren Beitrag zur Reihe „Ästhetik des Performativen“, die von Prof. Leni Hoffmann und Prof. Axel Heil kuratiert wird. Sie ist am Dienstag, 20. Januar 2015, um 19 Uhr zu Gast im Vortragssaal der Kunstakademie Karlsruhe.
Judith Butlers Gender trouble (1990, dt. 1991) markieren den Umschlag von einer Repräsentationskritik zu einer (neuen) Materialätsdebatte, in der dem Köper erneut eine gewichtige Rolle zugesprochen wird. Doch ist – durch die performative Wende, durch Affekt und new materialism – das Interesse auffällig auf die Bewegungen des Körpers, intra-activity (Karen Barad) und Werden (Spinoza, Deleuze) – kurz auf das Prozesshafte jeder agency – gerichtet.
Hierbei kann der Tanz seine Körperzentriertheit zweifach ausspielen: choreographisch und medial. Das heißt, der tanzende (sich bewegende, sich formende und verformende) Körper avanciert im performativen Diskurs zum Prototyp, an dem sich Macht, Freiheit, Widerstand, Fetisch und Identität treffen/brechen. In diese Bewegungen, kleinen und kleinsten, des Körpers ist jedoch ein Moment des Aufschubs eingeschrieben, strukturell-technisch, vielleicht auch psychisch. Eine fehlende Zeitspanne, die einmal als leer, ein anderes Mal als übervoll definiert wird, um heute jedoch als Zone des Affekts in Theorie und Praxis (von der Kunst bis zu den Laboren der Pharma- und Bewußtseins-Industrie) zu reüssieren.
Vor diesem Hintergrund lässt sich das „Bewegungsgefüge von Medien, Gender und Choreografie“ als apparative Anordnung begreifen, in der die Übersetzungsleistung die Eckdaten (Bewegung, Anordnung, Notation, Auflösung, Verschiebung, Aufzeichnung, Schrift, Bild, bewegte und sich bewegende Körper, Dinge in Zeit und Rau) in der Schwebe hält, verschiebt, wiederholt – um in dieser Performativität und Permanenz das Geräusch des Stotterns, Stolperns, Zögerns, Innehaltens, im »noch nicht und schon vorbei« ein Gefüge nach-zu-zeichnen.
Die Professorin für Medien-und Kulturwissenschaften an der Kunsthochschule für Medien Köln leistet mit ihrem Vortrag „Bewegte Körper. Von der Repräsentationskritik zur (neuen) Materialität der Körper“ einen weiteren Beitrag zur Reihe „Ästhetik des Performativen“, die von Prof. Leni Hoffmann und Prof. Axel Heil kuratiert wird. Sie ist am Dienstag, 20. Januar 2015, um 19 Uhr zu Gast im Vortragssaal der Kunstakademie Karlsruhe.