
- Datum
- 11.05.2004
- Ort
- Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude
Picasso und der Stierkampf
Dr. Herma Goeppert-Frank und Sebastian Frank, Freiburg
Picasso war zeit seines Lebens begeistert von der Corrida dem Stierkampf. Wie sich diese Begeisterung in seinem Werk wiederspiegelt, erhellt der Vortrag von Dr. Herma Corinna Goeppert-Frank und Sebastian Goeppert am Dienstag, den 11.05.2004, um 19 Uhr im Vortragssaal der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.
Der Stierkampf ist für Picasso immer Thema und Herausforderung geblieben. Die Intensität des Augenblicks im Angesicht von Leben und Tod - diese Grenzerfahrung machen die Corrida zum idealen Transportmittel seines künstlerischen Ausdrucks. Immer ist dabei der Kampf zwischen Mann und Frau, Tier und Bestie, Kunst und Wirklichkeit symbolisch aufgeladen und chiffriert. Tauromachie als Szenerie des Lebens und des Mythos in der Kunst von Picasso als Wechselspiel von Kampf, Spiel, Bewegung, Kontrast und Ästhetik in immer neuen Serien und Variationen bearbeitet.
Das Bilderrätsel der Minotauromachie, der großen Graphik Pablo Picassos aus dem Jahr 1935, wurde für Dr. Herma Corinna Goeppert-Frank und Sebastian Goeppert Anfang der 80er Jahre zum Anstoß, sich intensiver mit dem Werk des Künstlers auseinander zu setzen. Seither haben sie sich mit zahlreichen Publikationen zu Leben und Werk Picassos einen internationalen Namen gemacht.
Zu den Personen
Herma Goeppert-Frank studierte Germanistik, Romanistik und allgemeine Sprachwissenschaft in Tübingen, Paris und Perugia. Nach ihrer Promotion 1970 arbeitete sie als Wissenschaftliche Assistentin, später Dozentin im Fachbereich Germanistik der Universität Gießen, wo sie sich 1976 in deutscher Sprachwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Kommunikationswissenschaft habilitierte. Seit 1981 ist sie als freie Wissenschaftlerin tätig.
Sebastian Goeppert studierte Medizin und Biologie in Tübingen und Zürich. Während seiner Assistenzarztzeit in Gießen wurde er zum Psychoanalytiker ausgebildet, später leitete er als Oberarzt den psychotherapeutischen Bereich des Psychiatrischen Krankenhauses in Gießen. Nach seiner Habilitation 1974 zum Thema Sprache und Psychoanalyse wurde er zum Leiter der Abteilung für Medizinische Psychologie an der Universität Freiburg berufen, wo er seither tätig ist.