
- Datum
- 17.01.2012
- Ort
- Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude
Performance – präsent oder passé?
Elisabeth Jappe
Die Geschichte der Performance ist mit ihrem eigenen Wirken eng verbunden: Elisabeth Jappe zeichnet in einem Vortrag am 17. Januar 2012, 19 Uhr an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe die Entwicklung der darstellerisch betonten künstlerischen Ausdrucksform nach.
Ihr Rückblick setzt in den frühen 70er-Jahren ein, als einzelne Künstler den individuellen Körper als künstlerische Ausdruckmittel entdeckten. Die Aktionen waren nicht wiederholbar, da die äußere Situation häufig Auslöser für eine intime Erfahrung war. Die Erweiterung auf größere Teilnehmerzahlen, ein erhöhter technischer und materieller Aufwand setzten in den 80er Jahren ein. Die Auftritte folgten einer Dramaturgie und betrafen oft soziale und umweltpolitische Themen. Musik, Projektionen und Klänge ergänzten immer stärker die Präsentation. Es kam zwar zu Wiederholungen, aber nie zu genauen Wiedergaben.
Mit den 90er Jahren wurde die Performance global. Es bildeten sich internationale Netzwerke, an denen Elisabeth Jappe großen Anteil hatte. Künstler aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen begegneten sich, die Performance erfuhr Berichterstattung und damit verbunden technische Verbreitung. In den Folgejahren erforschten und entdeckten eine Vielzahl von Künstlern „außerwestliche“ Darstellungsmethoden. In jüngster Zeit stellt Elisabeth Jappe wieder ein Bedürfnis nach engerem Kontakt und eine Sehnsucht nach körperlicher Erfahrbarkeit fest.