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Datum
08.02.2022
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Werkvortrag. Michiel Ceulers

Michiel Ceulers verfolgt einen experimentellen Ansatz der Abstraktion in der Malerei. Seine prozessorientierten, abstrakten Bilder und Skulpturen sind dafür bekannt, dass sie Spuren des Missbrauchs im Atelier des Künstlers tragen. Oft reißt, klebt, schleift und durchsticht er seine Leinwände. Seine Werke zeigen unvollkommene geometrische Formen und Muster, eine spielerische Auseinandersetzung mit kunsthistorischen Bezügen.

Michiel Ceulers Bildtitel stammen aus verschiedenen kulturellen Bereichen: Wissenschaft, Popmusik, Film, Kunst, Geschichte, Science Fiction, Kunstwelt, Philosophie oder sie sind einfach das Ergebnis seiner eigenen assoziativen Vorstellungskraft. Viele Arbeiten haben doppelte oder sehr lange Titel und fügen subjektive und konzeptuelle Schichten hinzu.

Ceulers arbeitet in Serien und gibt jeder Serie einen Titel, der auf den visuellen Komponenten der Werke selbst beruht: Unzertrennliche (Diptychen), Rasterbilder, Pixelbilder und grafische Zeichen. Auch liebt er das Spiel mit der Farbe als Materie, mit dem Bild als Schichtstruktur und mit der Überraschung kleiner Bilddetails innerhalb eines Ganzen. Diese Details sind nicht nur zufällige Schlieren und Tropfen, sondern notwendige Partikel innerhalb eines ausgewogenen Ganzen. Es handelt sich um eine Erkundung reliefartiger Schichten durch die Arbeit mit Schablonen oder Klebeband, die Ceulers übermalte und dann entfernte.

Der Prozess des Entfernens des Klebebands oder der Schablone enthüllt den subtilen, vielschichtigen Charakter der Bilder und hinterlässt Spuren, kleine Dellen, erhabene, pastöse kleine Details, kleine Schlieren und Flecken.