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Datum
18.06.2013
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Vortrag. Michael Beutler

Der Bildhauer Michael Beutler stellt sein Werk am Dienstag, 18. Juni, um 19 Uhr in der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste vor. Auf Arbeiten von Michael Beutler kann man überall stoßen – selbstentwickelte und –produzierte Klappstühle, Falttische, Jalousien, Stellwände und Gipsdecken gehören zu seinen Objekten im In- und Außenraum genauso wie raumtransformierende Installationen, etwa in der Wiener Secession, sowie eine größere Anzahl von hochfunktionalen Maschinen, denen wir ihren qualifizierten Output auf den ersten Anblick gar nicht zutrauen.

Es sind singuläre Vorschläge, Modelle, Prototypen,die nicht in Serie gehen werden, weil sie im Grunde auf einer anderen Struktur basieren. Entstehung, Aufbau und ihre Existenz haben eine durchaus schlüssige Logik. Auch die Funktion der Arbeit ist im Grunde eine durchaus pragmatische und der Entstehungsprozess ein extrem ökonomischer – so etwa wenn Beutler einen 3 Meter hohen Würfel mit der Stichsäge in einen Gartenpavillon mit Veranda umwandelt (Whitecubeponderosa), wobei alle Teile wieder verwendet werden. Allerdings ist es gerade das einfache Basismaterial, das formale Konzept, die stringente Funktionalität und das rigide methodische Vorgehen welches als Ausgangspunkt für eine durchaus valide Problemlösung trotzdem nicht ganz mit unserem rationalen System in Einklang zu bringen ist.

Beutlers Arbeiten zeichnet ein freundliches Okkupieren von Raumsituation aus, deren Funktionen er nutzt, modifiziert und verstärkt. Architektur begreift er insofern nicht nur als dreidimensionale Form sondern insbesondere als grundlegende Manifestation der sozialen, historischen und funktionalen Hintergründe. (Text: Max Hollein)