
- Datum
- 06.07.2021
Konvention und Konfusion – Montage im Zeitalter der Digitalisierung
Vortrag von Martin Stefanov
Was man bis heute etwas ratlos „Digitalisierung“’ nennt, wird weit unterschätzt, wenn es allein als jüngste technische Infrastruktur verstanden wird. Tatsächlich kann „Digitalisierung“ nicht adäquat beschrieben werden, ohne ihre informations-, wirtschafts- und gesellschafts-, aber auch erkenntnistheoretischen und ideologischen Voraussetzungen und Auswirkungen zu berücksichtigen. Vor allem auf der Ebene der Erkenntnistheorie lässt sich eine Verbindung zur Kunst herstellen, indem es bei beiden um eine Logik der Verknüpfung von Elementen geht. Der Begriff der „Montage“ verweist spätestens seit den klassischen Avantgardebewegungen auf ebendiese Frage: Warum das eine neben dem anderen steht oder auf es folgt.
Die These von Martin Stefanovs Vortrag besteht darin, dass das Digitale lediglich in den Formen von „Konvention“ und „Konfusion“ auftreten kann und dass diese Modi in die gegenwärtige Kunst, speziell in das Medium Film, eindringen. Zugleich haben Kunst und Film die Möglichkeit, sich anspruchsvolleren Verknüpfungspraktiken zu verpflichten – vor allem dann, wenn sie die Ratlosigkeit gegenüber der Digitalisierung überwinden.