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Datum
04.02.2014
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Dr. Marcus Hurttig

Aby Warburgs Pathosformel im Spiegel der Klassischen Moderne.

Am 5. Oktober 1905 hielt der Kulturwissenschaftler Aby Warburg in Hamburg seinen Vortrag „Dürer und die italienische Antike“. Er stellte hierbei erstmals den von ihm entwickelten Begriff der „Pathosformel“ vor. Diese bringt der Kunstwissenschaftler Dr. Marcus Andrew Hurttig in seinem Vortrag am Dienstag, 4. Februar, um 16 Uhr in der Kunstakademie Karlsruhe in einen Bezug zur klassischen Moderne.

 

Im Zentrum seiner Ausführungen stand damals Dürers Zeichnung „Der Tod des Orpheus“, an der er das Nachleben einer antik heidnischen Darstellungsformel überzeugend nachweisen konnte. Seitdem bemühte sich Warburg, ein umfangreiches Bildarchiv zusammenzustellen, auf dessen Grundlage der Nachweis erbracht werden sollte, dass die Antike über ein ausdrucksstarkes, expressives Bildvokabular verfügte, das als Pathosformel überlebte. Dieser antik heidnische Bilderschatz stand ästhetisch in Opposition zu den propagierten klassizistischen Kunstidealen der Akademien.

 

Der Vortrag wird Warburgs wegweisenden Vortrag zusammenfassen und im Hinblick auf seine wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung kritisch bewerten. Dann soll Warburgs Antikenbild in Parallele gesetzt werden, zu den Avantgarde-Bewegungen der Klassischen Moderne. So formierte sich im Jahr seines Vortrags im Juni 1905 die expressionistische Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden, die ebenfalls mit den Regeln des Akademismus brach.