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Datum
29.04.2008
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Maciunas' diagrammatische Netzwerke

Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt, Berlin

Die Berliner Bildhistorikerin Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt hält am 29. April, 19 Uhr einen Vortrag in der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. „Maciunas` diagrammatische Netzwerke“ ist ihr Beitrag überschrieben.

Das Netz, so die Ausgangsthese der Wissenschaftlerin, ist eine ideale Metapher für die Verflochtenheit aller Dinge. Mit seinen Knotenpunkten und Verbindungslinien, mit seinen wechselseitigen Verkreuzungen bildet es ein komplexes System von Beziehungen. Das Netzwerk wiederum ist das Werkzeug, um diese Sinnbild in die künstlerische Praxis umzusetzen. Als Medium des Agierens, so Dr. Astrit Schmidt-Burckhardt, verlangt es nach einem Kollektiv, das in einem vielschichtigen Austausch steht. Dieses Transferprinzip hat sich namentlich die Avantgarde früh zu Eigen gemacht und dann im Zuge der Globalisierung, quasi als Migrationseffekt, in eine internationale Netzwerkbildung überführt. Das, was Hubert van den Berg so treffend die „Übernationalität der Avantgarde“ genannt hat, gilt für Fluxus in besonderem Maße. Doch werden die weltumspannenden Netze nicht wahllos genutzt, sondern unterliegen einer normativen Vorauswahl. George Maciunas hat dies beispielhaft vorgeführt.