Menü Startseite Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
Datum
15.12.2014
Ort
ZKM/MNK

Lynn Hershman Leeson

In der Ausstellung ZKM/MNK (interne Veranstaltung für Studierende)

Lynn Hershman Leeson gehört zu den ersten und auch einflussreichsten Medienkünstlerinnen. In enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin realisiert das ZKM die erste umfassende Retrospektive, die nicht nur einen Überblick über alle Schaffensphasen von Lynn Hershman Leeson gewährt, sondern auch die neuesten Produktionen der innovativen Künstlerin präsentiert.

 

Am Montag, 15. Dezember, 19 Uhr bietet Lynn Hershman Leeson für die Staatliche Akademie der Bildenden Künste den Studierenden einen Rundgang durch die Ausstellung an. Diese Veranstaltung fügt sich in die Reihe „Ästhetik des Performativen“, die von Prof. Leni Hoffmann und Prof. Axel kuratiert wird. Treffpunkt ist im Foyer des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe.

 

Lynn Hershman Leesons bekannteste Werkreihe, »Roberta Breitmore« (1973–1978), wird bestimmt von der gleichnamigen Kunstfigur. Als eine Art Klon der Künstlerin wird deren Leben von 1973 bis 1978 in Echtzeit und in der realen Außenwelt inszeniert – Roberta Breitmore wird überwiegend von Hershman Leeson selbst verkörpert, aber auch teilweise simultan von drei anderen Frauen. Kunst und Wirklichkeit werden in dieser Figur ununterscheidbar miteinander verbunden. Mit Roberta Breitmore hat Hershman Leeson der Idee einer künstlerisch konstruierten Identität eine Form gegeben und damit die virtuellen Welten von »Second Life« um viele Jahre vorweggenommen.

 

Das Themenspektrum, das Hershman Leeson durch ihre Kunstfigur Roberta Breitmore behandelt – es kreist um Identität und Sexualität, um das Verhältnis der Betrachterin zu ihrem individuellen Gegenüber, Interaktivität und Performativität – wurde von der Medienkünstlerin auch in vielen weiteren Werken aus anderen Perspektiven aufgegriffen und weiterentwickelt. So etwa bei dem ersten interaktiven Werk auf Videodisk, »Lorna« (1983-1984). Auch der Film »Teknolust« (2002) (u.a. mit Tilda Swinton) hat Cyber-Identität, künstliche Intelligenz, Klonen sowie die Entkopplung von Sexualität und menschlicher Fortpflanzung zum Thema.

 

In ihren jüngsten Arbeiten bezieht Hershman Leeson nicht nur Roboter und Massenkommunikationsmittel wie Smartphones mit ein. Sie rückt beispielsweise mit der erstmals präsentierten Installation »The Infinity Engine« (2014) auch neueste wissenschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der Genetik und der regenerativen Medizin in den Fokus – einschließlich 3-D-Biodrucker, die Teile des menschlichen Körpers nachbauen können. (Pressetext ZKM)