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Datum
24.01.2006
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Form und Norm: Die Wirkungsgeschichte antiker Fragmente

PD Dr. Sabine Poeschel, Stuttgart

Die Wirkungsgeschichte antiker Fragmente ist Thema eines Vortrags von PD Dr. Sabine Poeschel am Dienstag, 24. Januar, 19 Uhr . Die fragmentarische Gestaltung menschlicher Körper in der Kunst, so die Kunsthistorikerin, scheint für den modernen Menschen selbstverständlich. Sie geht auf die Überreste antiker Skulpturen zurück, die ab der Renaissance als Inbegriff künstlerischen Schaffens gefeiert wurden. Insbesondere der Torso von Belvedere wurde zur Norm und gerade wegen seines fragmentarischen, unvollständigen Zustands zur Inspirationsquelle.

Zwar wurde die Vorbildhaftigkeit der Antike für die modernen Künstler umso heftiger kritisiert, je strikter sie eingefordert wurde, dennoch erwies sie sich als langlebig. Mit der Überwindung des Torso als Norm aber wird das Motiv der themenfreien Kopflosigkeit der antiken Fragmente zum Anstoß für die freie Formfindung in der Moderne, so die These von Dr. Sabine Poeschel.