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Datum
05.02.2019
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Dr. Maria Müller-Schareck

Mikrogeschichte einer ex-zentrischen Moderne

Maria Müller-Schareck ist zusammen mit Susanne Gaensheimer, Kathrin Beßen, Doris Krystof und Isabelle Malz Herausgeberin des im Wienand Verlag erschienenen Katalogbuchs „museum global. Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne“, welches die mitreißende Ausstellung begleitet, die momentan in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K20 in Düsseldorf noch bis zum 10. März zu sehen ist.

2014, von der Kulturstiftung des Bundes angestoßen, zielt das ambitionierte Projekt auf die Erforschung einer transkulturellen Moderne „jenseits des westlichen Kanons“ und nimmt dabei die eigene Sammlung und die eigene Perspektive fragend in den Blick. Wer wird repräsentiert und wer nicht? Wo und unter welchen Bedingungen entwickelten sich „andere“ Modernen? Kann man überhaupt von einem Zentrum und seinen Peripherien sprechen? Wie entstehen nationale und kulturelle Identitäten? Wie spiegeln sich Flucht und Exil in den Werken? Welchen künstlerischen und kulturpolitischen Einfluss haben Reisen, Begegnungen und Austausch? Wie geht man in einer immer diverser werdenden Gesellschaft mit einer in sich geschlossenen, auf der Moderne Europas und Nordamerikas basierenden Sammlung um? Welche anderen Perspektiven, Themen und Fragen, auch an die eigene Sammlung, verbinden sich mit der Öffnung des Blicks für die anderen Modernen auf dem südamerikanischen, afrikanischen oder asiatischen Kontinent? Und was bedeutet dies für das Verständnis von Moderne überhaupt?

Mit Mikrogeschichten aus Japan, Georgien, Brasilien, Mexiko, Indien, dem Libanon und Nigeria (1910 bis 1960) macht die Ausstellung transkulturelle Umbruchmomente sichtbar, in denen Künstlerinnen und Künstler ihre Vorstellung einer Moderne formuliert haben. Das Forschungsprojekt ist in enger Kooperation der Kolleginnen und Kollegen aus den Abteilungen Wissenschaft und Bildung sowie der Bibliothek entstanden. Das Team wurde von einer Reihe freier Kuratorinnen unterstützt, sowie von zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Regionen der Mikrogeschichten.

Das Forschungsprojekt wurde initiiert und wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundesaußenministers Heiko Maas.

Dr. Maria Müller-Scharecks Vortrag gibt uns Einblick in die gemeinsam erarbeiteten Fragestellungen und in den von ihr kuratierten Teil der Ausstellung.

Maria Müller-Schareck ist Kuratorin an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Sie studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Romanistik in Köln und Bonn. 1986 legte sie ihre Dissertation „Aspekte der Dada-Rezeption in den 1950er Jahren“ vor. Danach folgte 1987/88 ein wissenschaftliches Volontariat in der Staatsgalerie Stuttgart.

Seit 1988 ist Maria Müller-Schareck Kuratorin an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Sie arbeitete an zahlreichen Ausstellungsprojekten zur Kunst der Moderne, u.a. Max Ernst. Collagen; Max Ernst. Retrospektive zum 100. Geburtstag; Picasso – Malen gegen die Zeit, Der Surrealismus, Donald.

Mit Armin Zweite: Francis Bacon. Die Gewalt des Faktischen (2006) und Objectivités. La photographie à Düsseldorf (im Rahmen der Saison culturelle, Musée d’art moderne de la Ville de Paris, 2008).

Zuletzt verwirklichte sie die Ausstellungsprojekte: Fresh Widow. Fensterbilder seit Matisse und Duchamp (2012); Die Bildhauer. Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute (mit Tony Cragg u.a.,2013); Agnes Martin (in Kooperation mit Tate Modern, 2015/16); Anni Albers (in Kooperation mit Tate Modern, 2018) und mit Kathrin Beßen, Doris Krystof, Isabelle Malz u.a. museum global. Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne (2018).

Darüber hinaus verfasste sie zahlreiche Beiträge zur modernen und zeitgenössischen Kunst.