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Datum
05.02.2015
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Carolina Pérez Pallares und Benjamin Appel berichten über ihre aktuellen Ausstellungsprojekte

Da sitzt eine Ecke und fragt sich, was habe ich verpasst

Ein Absolvent und eine Absolventin der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Carolina Pérez Pallares und Benjamin Appel, berichten am Donnerstag, 5. Februar, um 19 Uhr im Vortagssaal über ihre aktuelle, gemeinsame künstlerische Arbeit.

 

Im Anschluss an ihr Projektes „Un Hombre habla en el Bosque“ im Museum für Zeitgenössische Kunst MAC in Santiago de Chile (2012) entwickelten Benjamin Appel und Carolina Pérez Pallares, ein persönliches Konzept, Präsentationen an unterschiedlichen, weit auseinander liegenden Schauplätzen zu realisieren. Grundlegende Voraussetzung dafür allerdings ist: Die Kunstwerke entstehen vor Ort. Dies eröffnet für die beiden Künstler spezielle „ortsspezifische“ Möglichkeiten, etwa den Umgang mit den räumlichen Gegebenheiten, die Nutzung vorgegebener Materialien oder auch die künstlerische Verwendung architektonischer Elemente als Malgrund.

 

Zum ersten Mal setzten die beiden diese konzeptionelle Strategie in der Ausstellung „wenn weiss keine Farbe ist, wieso sind dann die wände gerade“ im Museum für Moderne Kunst in Quito Ecuador (2014) um. Jede der Arbeiten entstand während des Aufbaus. Daran anknüpfend entwickelten jetzt Benjamin Appel und Carolina Pérez Pallares – neben Thomas Elsen in der Funktion als Kuratoren - eine gemeinsame Präsentation des Museums Quito und des H2 Zentrums für Zeitgenössische Kunst in Augsburg. Es werden zehn Künstler aus Ecuador eingeladen, die Ende 2015 im H2 Arbeiten zeigen. Im Gegenzug stellen zehn deutsche Künstler in Ecuador aus.

 

Transportiert in das jeweilige Land werden dabei keine Kunstwerke, sondern ausschließlich im Vorfeld in Form von Konzeptbeschreibungen formulierte Ideen, die ihre Umsetzungen dann in Quito oder Augsburg erfahren. Die Ausführung obliegt dann z.B. bei einer Performance, die genau vorgegeben wurde, einer geeigneten Person vor Ort. Oder: Eine Skulptur wird nach exakter Anleitung von fremden Händen umgesetzt. Somit werden – nach Ansicht von Benjamin Appel und Carolina Pérez Pallares - Kunstwerke als ein lebendiger Prozess des Entstehens verstanden, als Informationen, die zum einen von der Umsetzung leben und zum anderen für die offene Frage ihrer Umsetzbarkeit stehen.