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Datum
09.06.2016
Ort
Vortragssaal Reinhold-Frank-Str.81 / Vordergebäude

Brandon Ballengée

Kuratorenreihe der Riemschneider-Stiftung mit Roel Arkesteijn

Der Kunstwissenschaftler Roel Arkesteijn, Kurator für zeitgenössische Kunst am Museum Het Domein in Sittard in den Niederlanden, verantwortet die Kuratoren-Reihe der Riemschneider-Stiftung 2015/16. Sein nächster Gast, am Donnerstag, 9. Juni, um 19 Uhr im Vortragssaal der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste ist Brandon Ballengée.

 

Die Arbeit des amerikanischen Künstlers, Biologen und Naturschützers Brandon Ballengée (geb. 1974 in Sandusky, Ohio) liefert den bemerkenswerten Beweis für eine Fusion der Kunst und der Wissenschaft. Zentral in seiner künstlerischen wie wissenschaftlichen Forschung sind der globale Niedergang von Tierpopulationen sowie die Fähigkeit der  Anpassung der Arten, sich in ökologischen Systemen zu entwickeln, um zu überleben.

 

Ballengée besitzt einen wissenschaftlichen wie auch künstlerischen Hintergrund. Derzeit schließt er seine Dissertation als ein Teil eines interdisziplinären Programmes ab, das die Universität Plymouths, Englands mit der Züricher Hochschule der Künste durchführt. Ballengée hat für sein Forschungsprojekt “Malamp!“ (Missgebildetes Amphibisches Projekt) international große Anerkennung erhalten. Es handelt sich um eine wissenschaftliche und künstlerische Studie von anatomischen Missbildungen an Fröschen und anderen Amphibien. Dieses Projekt führt er seit 1996 überall in der Welt durch. Amphibien sind wichtige Hinweisgeber ('Wächterarten') für Wasser-und Luftqualität. Obwohl Missbildungen von Amphibien schon vor 250 Jahren beobachtet wurden, hat die massive Steigerung von derlei Veränderungen seit 1995 die Wissenschaft alarmiert. Bis zu 40% der etwa siebentausend bekannten Arten von Amphibien sind gefährdet oder bereits ausgelöscht.

Einen regelmäßigen Austausch zwischen Studierenden, Künstlern und Kuratoren anzuregen und noch stärker in der Lehre zu verankern, war die Idee des Projekts, das der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe dankenswerterweise seit 2012 durch die Riemschneider-Stiftung ermöglicht wird. Die Riemschneider-Stiftung finanziert pro Jahr vier Vortragsveranstaltungen an der Kunstakademie Karlsruhe. Ein von den Professoren ausgewählter Kurator stellt sich selbst und seine Arbeit zum Auftakt vor und lädt anschließend drei Künstler seiner Wahl ein. Der Kunstwissenschaftler erläutert die Position des eingeladenen Künstlers. Der Künstler selbst hält einen Werkvortrag. Zusätzlich besuchen der Kurator und der Künstler am Folgetag ausgewählte höhersemestrige Studenten in deren Ateliers und besprechen mit diesen ihre Arbeiten.

 

Die Riemschneider-Stiftung, die von Ingrid Riemschneider, der 2010 verstorbenen Witwe des kunstinteressierten Karlsruher Radiologen Harm-Helmut Riemschneider, 2006 eingerichtet wurde, lässt ihre Erträge u.a. der Kunst und der Förderung Kunstschaffender auch im Bereich Bildender Kunst zukommen.

 

Die Riemschneider-Kuratoren-Reihe unter der Leitung von Roel Arkesteijn wird am Donnerstag, 30. Juni, um 19 Uhr mit dem Besuch von Lara Almarcegui fortgesetzt.