Verhandlungen im Abartigen. Die Politik des (Untergrund) Manga.

Ab den 1970er Jahre erlebten sogenannte Untergrund Manga Zeitschriften in Japan ihren Höhepunkt. In den 1990er schließlich, als Manga Comics immer mehr in die japanische Gesellschaft vordrangen, gingen sie in diesen auf. Anders verhält es sich in den USA: Gegenüber der vorherrschenden Populärkultur verbreiten sich Mangas hier fast ausschließlich im Untergrund. Untergrund steht für Arbeiten, die sich außerhalb des Bereichs der Normen von Familienunterhaltung bewegen. Im Untergrund Manga erleben wir formale, politische und sexuelle Grenzüberschreitungen. Sie werfen Konflikte und Veränderungen auf, die an den herkömmlichen kommerziellen Verhandlungsorten der Populärkultur unmöglich bleiben.

Der englischsprachige Vortrag des amerikanischen Medienwissenschaftlers Dr. Scott Nygren am Donnerstag, 8. Juni, in der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe legt dessen Thesen anhand graphischer Erzählungen und theoretischer Studien dar.