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Date
2018/04/26

PRAXIS THEORIE POESIE

Tagung vom 26. bis 27. April im Prinz-Max-Palais und der Kunstakademie. In Zusamenarbeit mit dem Literaturmuseum Karlsruhe

Beim Symposium PRAXIS THEORIE POESIE, das am 26. und 27. April von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe/Museum für Literatur gemeinsam ausgerichtet wird, treten literarische Praxis, künstlerische Praxis und Kunstphilosophie in einen offenen Dialog.

Was bedeutet es, artefaktisch zu denken? Und wenn ich beim Malen begrifflich vorgehe – falle ich dann aus dem Bild? Wird die Praxis ausgesetzt, wenn wir Theorien bilden? Und wo hat die Poesie ihren Auftritt im Tableau von Praxis und Theorie?

Der in Bewegung geratene Begriff der poiesis – zwischen selbstzweckhaftem Handeln und der Herstellung einer Sache – kann in seinen Ableitungen Poetik und Poesie zwischen Theorie und Praxis treten: der Hervorbringung von Begriffen « auf einem Boden, der sich noch nicht mit ihnen deckt » (Deleuze/Guattari) und der Herstellung von Dingen, die es bislang nicht gab und die durch keinen Gebrauch abgesichert sind.

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Theorien, die sich aus dem künstlerischen Schaffensprozess heraus entwickeln? Und was kann der Begriff der poiesis leisten in Bezug auf die Dichotomie von Praxis und Theorie?

Den Auftakt der zweitägigen Veranstaltung macht im Museum für Literatur im Prinz-Max-Palais am Donnerstag, 26. April, um 18 Uhr der Lyriker Oswald Egger. Er stellt sich selbst die Frage: Was bilde ich mir ein, und was denke ich mir dabei?“ Der an dieser Stelle geplante Auftritt von Barbara Köhler musste wegen Krankheit der Autorin abgesagt werden.

Der Vortragssaal in der Kunstakademie ist am Freitag, 27.April die Plattform für eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema. Der Philosoph Dieter Mersch spricht über „Poesie als ästhetische Theorie-Praxis“ und der Berliner Wissenschafts- und Medientheoretiker Christof Windgätter hat seinen anschließenden Beitrag quasi poetisch überschrieben mit: “Nichts Besseres zu tun. Vom Zögern des Denkens zum Zwinkern der Dinge“. Beide Referenten gehen dann in ein gemeinsames Gespräch über.

Die Lyrikerin, Übersetzerin, Herausgeberin und Verlegerin Daniela Seel gibt dann einen Einblick in ihre umfassende Betätigung mit Literatur. Sie ist Gründerin und Verlegerin des kookbook-Verlags, der sich auf Lyrik und Essay konzentriert, der der Poetik-Debatte neuen Schub gegeben hat und entstanden ist, weil ein Gestalter und eine Autorin auf ein neues, anderes Aussehen von Büchern hingearbeitet haben

Den Abschluss der inhaltlichen Auseinandersetzung bildet eine Diskussionsrunde

Eine Performance bildet den Auftakt zur Vernissage der das Symposium begleitenden Ausstellung im studentischen Ausstellungstraum der Kunstakademie. Studierende zeigen Arbeiten, die an der Schnittstelle zwischen Text und Bild angesiedelt sind.

Die Leitung und Koordination des Symposiums haben Dr. Christina Griebel und Dr. Carolin Meister, Professorinnen an der Kunstakademie Karlsruhe, sowie Hansgeorg Schmidt-Bergmann, Direktor des Museums für Literatur und Leiter der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe.

Das Programm im Überblick

DO, 26. APRIL
PRINZ-MAX-PALAIS
18.OO – 19.OO
OSWALD EGGER
Lyriker, Hombroich
« WAS BILDE ICH MIR EIN;
UND WAS DENKE ICH MIR DABEI»


FR, 27. APRIL
KUNSTAKADEMIE, VORTRAGSSAAL
1O.OO – 11.OO
DIETER MERSCH
Philosoph, Zürich
« POESIE ALS ÄSTHETISCHE
THEORIE-PRAXIS »

11.3O – 12.3O
CHRISTOF WINDGÄTTER
Wissenschafts- und Medientheoretiker, Berlin
« NICHTS BESSERES ZU TUN.
VOM ZÖGERN DES DENKENS ZUM
ZWINKERN DER DINGE »

12.3O – 13.OO
DIETER MERSCH UND
CHRISTOF WINDGÄTTER IM GESPRÄCH
14.OO – 15.OO
KATHRIN BUSCH
Philosophin, Berlin
« KUNSTFORMEN DER THEORIE

15.30 – 16.30
DANIELA SEEL
Lyrikerin, Übersetzerin, Herausgeberin,
Verlegerin (kookbook-Verlag), Berlin

16.30 – 17.00
ALLE ZUSAMMEN/ENSEMBLE:
Diskussion

17.00
Performance und Vernissage
KABINETT
Die das Symposium begleitende
Ausstellung zeigt Werke von Studierenden,
deren Arbeit an den Schnittstellen
von Text und Bild angesiedelt ist.

Die Präsentation ist als Preview schon tagsüber zu sehen.